Matterhorn Ultraks Zermatt

Am Wochenende vom 20. April sollte in Zermatt zum ersten Mal das Skitourenrennen Matterhorn Ultraks stattfinden. Das Rennen hätte anspruchsvolle Tragepassagen, die Überschreitung des Breithorns und eine Gletscherabfahrt beinhaltet.

Bereits in der Woche vor dem Rennen wurde aber schlechtes Wetter vorausgesagt und die Veranstalter gaben eine alternative Streckenführung bekannt. Auf der neuen Strecke sollten 500 Höhenmeter weniger Aufstieg bewältigt werden. Das Rennen sollte in der Region Cornergrat stattfinden und 2400 Höhenmeter umfassen.

Vom Bächli Race Team machte sich Fäbu und ich auf nach Zermatt um unser letztes Team Rennen für diese Saison zu bestreiten. Wir reisten noch am Freitag Abend nach Zermatt, holten unsere Startnummer ab und bezogen die Zivilschutzunterkunft, wo wir übernachteten.

Schon auf dem Weg nach Zermatt wurde aus dem fallenden Regen Schnee und im Bergdorf, welches auf 1600 Meter über Meer liegt, erwartete uns auf den Strassen bereits ordentlich Neuschnee.

Nach einer Portion Pasta machten wir für den Renntag unsere gesamte Ausrüstung bereit, bevor wir uns dann im Massenlager kurz aufs Ohr legten.

Am Samstag machten wir uns von der Unterkunft auf den Weg zum Start – durch ein tief verschneites Zermatt. Der Start sollte um 8 Uhr erfolgen und auf dem Bahnhofplatz herrschte reges Treiben. Kurz vor 8 wollten wir uns in den Startbereich begeben als schliesslich die Mitteilung die Runde machte, dass das Rennen auf 8 Uhr 45 verschoben wurde.

Fäbu und ich suchten uns ein Platz im Bahnhofsbuffet, um uns vor dem Start noch einmal aufzuwärmen. Das Rennen sollte nun wie angekündigt um viertel vor neun Starten, die Strecke  wurde jedoch drastisch gekürzt…

Das anspruchsvolle, alpine Rennen wurde nun zu einem Sprint umgewandelt. 700 Höhenmeter Aufstieg – keine Portage, keine Abfahrt.

Etwas enttäuscht stoppten Fäbu und ich noch einmal bei der Materialabgabe und erleichterten unsere Rucksäcke auf ein Minimum.

Mit den Skiern auf den Rucksack aufgebunden begaben wir uns schliesslich in den Startbereich und warteten den Startschuss ab. Die Strecke folgte zuerst der Strasse durch das Dorf bis wir anfangs Skipiste dann die Skier anziehen konnten. Nach dem Start wühlten wir uns durch die Skier und Stöcke der anderen Teilnehmer und versuchten, uns nicht gegenseitig aus den Augen zu verlieren.

Als wir den Aufstieg schliesslich mit den Skiern an den Füssen begannen, plagte mich von der Rennerei das Seitenstechen. Dementsprechend hatte ich Mühe mit dem Atmen und Fäbu lief immer kurz vor mir weg.  Ich war froh, als er mir das Gummiseil anbot. So war ich gezwungen, eine höhere Kadenz zu laufen und so zu versuchen, nicht zu fest an Fäbu „anzuhängen“.

Nach einer kurzen Abfahrt mit den Fellen folgte dann der letzte Aufstieg zum Ziel. Für die ca. 700 Höhenmeter benötigten wir 51:20.9 und belegten somit den 25. Rang von 166 Teams.

Gewonnen wurde das Rennen von Martin Anthamatten, Florent Troillet und Yannick Ecoeur in 38:30.1.

Nach einer Portion Raclette machten wir uns schliesslich wieder auf den Weg nach Hause.

Skimara Kandersteg

Am Wochenende vom 23. und 24. März fand in Kandersteg zum 8. Mal der Skimara Kandersteg statt. Es handelt sich dabei um ein Teamrennen, bei welchem 3600 Höhenmeter und ca. 36 Kilometern bewältigt werden mussten.

Das Bächli Race Team setzte sich zusammen aus Martijn, Fäbu und mir. Bereits am Samstag Abend musste die Startnummer abgeholt werden. Anschliessend fand das obligatorische Race Meeting statt. Uns wurden die letzten wichtigen Details zur Strecke, den Bedingungen und dem Material mitgeteilt.

Nach einer letzten Portion “Carbo Loading” packten wir alle unsere Rucksäcke und bereiteten unser Rennmaterial vor. Früh wurden dann die Lichter gelöscht, denn Tagwache war bereits um 2 Uhr in der früh.

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Wecker um 2 Uhr, kurzes Frühstück – und schon machten wir uns auf den Weg zum Start und der Materialkontrolle. Um 3 Uhr 30 fiel dann der Startschuss. Zuerst folgten wir einer Strasse, bevor wir dann am Anfang des Wanderweges die Skier montieren konnten und den Aufstieg mit Fellen in Angriff nehmen konnten. Die erste Renn-Stunde verlief wie im Fluge und schon bald passierten wir den ersten Verpflegungsposten. Es folgte eine kurze Abfahrt ohne Felle bevor der zweite Aufstieg in Angriff genommen wurde. Die Spur war nicht besonders gut und es kostete viel Energie und Konzentration, gleichmässig und ohne auszurutschen zu laufen. Langsam fing es an, heller zu werden. Nach einer kurzen Tragestrecke, welche mit einer Kette gesichert war, bewältigten wir eine kurze Abfahrt mit den Fellen und machten uns sogleich wieder an den nächsten Aufstieg.

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Vom Roten Totz aus folgte dann die erste richtige Abfahrt. Die Bedingungen waren nicht gerade einfach. Zuerst mussten mehrere Lawinenkegel traversiert werden, danach hatten wir mit Brucharscht zu kämpfen. war ein etwas steileres, technischeres Teilstück mit Skiern zu bewältigen. Alle drei vom Bächli Team hatten kurzzeitig etwas Mühe. Fäbu ging die Bindung auf und der Ski rutschte ein paar Meter den Hang hinunter. Martijn fand keinen halt auf der eisigen Spur und mir löste sich das Fell ab, nachdem ich kurz rückwärts gerutscht bin…

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Schnell zog ich ein Reserve Fell auf und wir setzten den Aufstieg zum Steghorn fort. Es wehte ein starker, ungemütlicher Wind. Schnellstmöglich machten wir uns auf die Abfahrt. Vor uns lag nun der zweit letzte Aufstieg in Richtung Lämmern Hütte und zurück zum Roten Totz. Im ganzen Renngeschehen habe ich es etwas verpasst, rechtzeitig einen weiteren Energiegel einzunehmen. Folglich brach ich kurz ein und war froh, dass ich mich für ein paar Minuten bei Fäbu ans Gummiseil anhängen konnte. Schon nach kurzer Zeit zeigte die Energie-Nahrung ihre Wirkung und ich hängte mich noch im Aufstieg wieder von der Leine ab.

Auf der Abfahrt zum See fanden wir sogar noch etwas Pulver. Es war nicht wirklich ein Genuss mit den Rennskiern, es war aber deutlich weniger anstrengend als im Brucharscht oder im verspurten Gelände.

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Der letzte Aufstieg ging noch einmal 900 hm hinauf zum Rindersattel. Ich nutzte gleich mein Hoch aus und lief beim Verpflegungsposten mehr oder weniger durch. Fäbu und Martijn assen und tranken etwas und machten sich dann auch auf den Weg in Richtung Portage. Das letzte Stück des Aufstieges wurde noch zu Fuss bewältigt. Die Portage war lang und steil. Zudem blies ein kalter Wind den Berg hinunter. Spin Drift füllte immer wieder die Aufstiegsspur. Wir waren froh, dass wir uns Stellenweise am Fixseil halten konnten. Am Ende der Portage konnten die Skier wieder angezogen werden und wir bewältigten die letzte Traverse.

Die letzte Abfahrt war kein grosser Genuss mehr. Die Beine waren müde und der Wind hat uns total ausgekühlt. Das letzte Stück folgte dann dem Winterwanderweg zurück zur Bergstation Sunnbüel. Für den letzten kurzen Gegenanstieg montierten wir noch einmal die Felle und liefen schlussendlich nach 8h08min durch das Ziel.

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Für mich war dies das erste Teamrennen und zugleich auch das erste Rennen über eine solch lange Distanz mit so vielen Höhenmetern. Vielen Dank an Martijn und Fäbu vom Bächli Race Team.

Michael Bachofner

Nightrace Lenk

Am Wochenende vom 9. Februar fand an der Lenk ein weiteres Skitourenrennen statt. Wiederum handelte es sich um ein Nachtrennen, bei welchem 870 Höhenmeter inklusive Portage zu bewältigen waren.

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Das Rennen startete um 18 Uhr in der Dorfmitte. Geplant war ein Start zu Fuss – ein Sprint mit den Skier in den Händen oder auf dem Rucksack zum Beginn der Skipiste – da jedoch genug Schnee auf den Strassen lag, konnten wir gleich mit den Fellen loslaufen. Es war eine sternenklare Nacht mit eisigen Temperaturen.

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Nach dem Start folgte die Strecke der Dorfstrasse und bog dann auf die “Tschuggen” Piste ab. Der Kurs war stark coupiert. Auf kurze und steile Passagen folgten wieder etwas flachere Teilstücke. Der ständige Wechsel von Steil und Flach half mir überhaupt nicht, eine regelmässige Pace zu finden. Zudem machte mir die Kälte beim atmen recht Mühe.

Glücklicherweise kannte ich das Skigebiet und wusste so, was mich noch erwartete. Trotzdem fand ich nie einen Rhythmus und konnte mich mit der Strecke nicht richtig anfreunden. Bereits recht ausgepowert erreichte ich den Beginn der Portage. Schnell schnallte ich die Skier auf den Rucksack und begab mich auf den steilen Aufstieg. Aufgrund des vielen Neuschnees von den letzten Tagen war die Aufstiegsspur sehr tief – und daher auch sehr anstrengend.

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Am Ende der Portage schnallte ich die Skier noch einmal an, um die letzten Höhenmeter zum höchsten Punkt zu bewältigen. Bei der Bergstation Walegg konnte ich dann schliesslich die Felle abziehen, die Schuhe schliessen und mich auf die Abfahrt begeben. Auf eine lange Linkstraverse folgte eine noch längere Rechtstraverse. Danach verlief die Abfahrt entlang der Walegg Piste.

Am Ende der Piste bogen wir wieder auf die Dorfstrasse ein und fuhren zum Ziel beim Restaurant Hirschen. Ich beendete mein 5. Skitourenrennen mit einer Zeit von 1:02:14

Schnell zog ich mir meine warmen Sachen über begab mich hinein, um mich aufzuwärmen.

Wiriehorn Nachsprint

Mit dem Wiriehorn Nachtsprint stand mein drittes Rennen in dieser Woche auf dem Programm.

Die Strecke im Diemtigtal verlief entlang der Piste, am Restaurant Nüegg vorbei und weiter zur Bergstation des Bügelliftes. Am höchsten Punkt wurden ein erstes Mal die Felle abmontiert und entlang des Liftes abgefahren, um die selbe Strecke entlang des Liftes ein zweites Mal in Angriff zu nehmen. Nach einer weiteren Abfahrt mussten die Felle für den Schlussaufstieg ins Ziel noch einmal aufgezogen werden.

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In Zwischenflüh schneite es riesige Flocken als wir mit dem Auto ankamen. Schnell machte ich mich bereit und lief einige Höhenmeter zum aufwärmen. Bereits zu diesem Zeitpunkt merkte ich, dass die Höhenmeter der letzten 2 Rennen nicht ganz spurlos an mir vorbei gegangen sind. Ich hoffte jedoch, dass ich schnell ins Rennen finden würde und das eher kurze Rennen gut laufen kann.

Gleich nach dem Start wurden wir von dem Treichlerverein angefeuert. Wiedereinmal war auch Ruth und mein Bruder Christoph mit dabei, um mich in den Aufstiegen zu unterstützen.

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Gleich zu beginn ging es sehr steil der Piste nach hinauf. Schon nach wenigen Höhenmetern folgten dann auch schon weitere Anfeuerungs-Rufe von meinen Supportern, welche mit der Sesselbahn über mir hinweg fuhren.

Im oberen Teil der Strecke wurde es dann etwas flacher.
Oben am Skilift folgte dann der erste Wechsel. Schnell machte ich mich bereit für die Abfahrt – wusste aber auch, dass schon nach kurzer Zeit die Felle wieder montiert werden mussten. Für den zweiten Aufstieg entlang des Liftes kannte ich ja jetzt die Strecke. Ich versuchte also meine Kräfte so gut wie möglich einzuteilen und die Pace noch etwas anzuziehen.

Nach einer weiteren, kurzen Abfahrt mussten die Felle zum letzten Mal aufgeklebt werde. Ich startete schnell in den letzten Aufstieg – etwas zu schnell vieleicht. Ich hatte nicht mehr genug Energie, um den Schlussspurt durchzuziehen und musste das Tempo doch noch etwas zurück schrauben.

Nach 38 Minuten Rennzeit überquerte ich dann recht erschöpft die Ziellinien.

Anschliessend wurden wir im Restaurant Nüegg noch kulinarisch verwöhnt und musikalisch vom Treichlerverband unterhalten.

Ice Night Saas Fee

Kalt, kälter, am kältesten – somit wäre alles vom Skitourenrennen in Saas Fee schon gesagt!

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Anlässlich des Ice Climbing Worldcups in Saas Fee fand am Mittwoch ein Skitourenrennen statt. Ein Nachtrennen mit 1200 Hm Aufstieg und 1200 Hm Abfahrt. Vom Bächli Team reisten Martijn und ich an. Eisige Kälte war angekündigt – und so war es dann auch!!

Bei der Anmeldung stand eine Info-Tafel mit den aktuellen Daten vom Berg. -25,3 GradCelsius, 80% Luftfeuchtigkeit und Wind. Windchill -39,3 Grad Celsius.

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Wir blieben so lange wie möglich in der Wärme und stellten uns auf ein kaltes Rennen ein. Solange ich in Bewegung sein werde, sollten die Temperaturen ertragbar sein. Auf der Abfahrt kurz die Zähne zusammenbeissen und nach dem Rennen wieder aufwärmen. Sicherheitshalber nahm ich aber trotzdem den Rucksack mit der Daunenjacke und einer Rettungsdecke mit.

Gestartet wurde zu Fuss und erst nach ein paar hundert Metern wurden die Skier
angeschnallt. Gleich zu Beginn war das Tempo sehr hoch. Doch ich fand schnell einen
angenehmen Rhythmus und positionierte mich zwischen der Spitzengruppe und der
Verfolgergruppe. Die Kälte machte mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu schaffen.

Nach einer flachen Passage folgten extrem steile Aufstiege. Der Kommentator kündigte
das Rennen als “härtestes Nachtrennen des Schweizer Cups” an – nun konnte ich ihm
zustimmen. Die steilen Hänge liessen den Puls in die Höhe steigen, wobei auf den kurzen, flachen Teilstücken kaum Zeit blieb, um sich zu erholen.

Im oberen Teil der Strecke setzte nun der Wind ein. Ich spürte die Höhe (3020 Meter über Meer), das schnelle Starttempo und auch die eisigen Temperaturen. Mein Gesicht fühlte sich taub an. Als ich voll gegen den Wind lief, musste ich die Stöcke unter die  Arme klemmen und in die Hände klatschen, sie schütteln und bewegen – ich hatte Mühe, die Finger zu bewegen. Ich verlor zwar an Tempo, konnte aber meine Hände vor der Abfahrt wieder einigermassen “auftauen”. Schnell riss ich die Felle von den Skier und begab mich auf die Abfahrt – nur noch so schnell wie möglich an die Wärme!!!

Meine Hände hielt ich hinter den Rücken, um sie vor dem eisigen Fahrtwind zu schützen. In rassantem Tempo “rutschte” ich die eisige, schlecht markierte und noch schlechter beleuchtete Piste runter. Trotz Windstopper-Unterwäsche waren die Temperaturen kaum zu ertragen. Endlich kam ich wieder auf die Dorfstrasse. Die einen zogen die Skier aus und rannten, da es doch ein paar apere Stellen auf dem Weg ins Ziel hatte. Es war jedoch erlaubt, bis ins Ziel zu fahren – und ich wollte nur noch an die Wärme. Also “stöckelte” ich über die Dorfstrasse ins Ziel, Kratzer hin oder her, zog die Skier aus, warf mir die Daunenjacke über und suchte den wärmsten Platz in der Garderobe.

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Nach minutenlangem Schwingen meiner Arme kam langsam wieder Gefühl in meine
Hände und Finger. Nachdem ich alles angezogen hatte, was ich in meinem Rucksack fand und nach ein paar Tassen heissem Tee fühlte ich mich wieder einigermassen OK.

Ich konnte trotz der eisigen Kälte eine Zeit von 1:39:16 laufen, was in meiner Kategorie
den 5. Rang bedeutete.

Am Samstag steht nochmals ein Rennen an, bevor ich mir dann mal eine kurze Pause
gönne.

Michael Bachofner

Davos Race

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An diesem Wochenende stand mein zweites Rennen der Saison an – und somit auch das zweite Skitourenrennen in meiner “Karriere”. Bei dem Rennen ging es um 1700 Hm Aufstieg und 1700 Hm Abfahrt. Das ganze war auf vier Aufstiege, drei davon mit Portage, und vierAbfahrten aufgeteilt.

Der Start war um 9 Uhr auf der Ischalp. Unser Wecker ging also schon recht früh. Wie immer vor einem Rennen hatte ich natürlich Mühe, vor dem Start etwas zu essen… Die Nervosität steigerte sich bis zum Start immer mehr. So war ich dann froh, als um 9 der Startschuss fiel.

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Ich reihte mich dieses Mal weit hinten ein – ich wollte das Rennen zu Beginn langsam angehen, meinen Rhythmus finden und gegen Schluss etwas aufdrehen. So war zumindest die Taktik. Diese Taktik erwies sich jedoch gleich beim Start als ziemlich nervenaufreibend. Im hinteren Teil war es wohl noch schwieriger, seinen Rhythmus zu finden. Immer wieder stockte das Tempo und ich musste zum Teil sogar anhalten und ausweichen, da gewisse Rennläufer die Spitzkehren-Technik anscheinend nicht einwandfrei beherschen… (Top- Ausrüstung ist halt noch keine Garantie für Top-Technik=))

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Nach 15 Minuten zog sich das Ganze auseinander und ich konnte endlich meinen Rhythmus laufen. Ich holte etliche “Schnellstarter” ein und konnte aus eine angenehmen Position in die erste Portage starten. Oben auf dem Jakobshorn wartete auch schon Ruth mit der Kamera und schickte mich mit einem Lächeln auf die Abfahrt.

Nach einem kurzen Steilhang folgte eine lange Traverse. In der “Wechselzone” wurden schnell wieder die Felle montiert und es ging in den zweiten Aufstieg. Schon von unten konnte ich die Portage zum Rossboden einsehen. Ein ziemlich steiles Felscouloir. ” Das wird schon gehen” – dachte ich und konzentrierte mich auf den Zustieg. Unten am Couloir angekommen zog ich schnell meine Skier ab und befestigte sie mit zwei Handgriffen auf meinem Rucksack. Ich schnappte meine Stöcke und folgte den Spuren hinauf. Aus der Ferne sah das Couloir recht steil aus – und es war dann auch recht steil! Die Helfer hatten im Vorfeld jedoch gute Arbeit geleistet und die etwas exponierten Stellen sehr gut abgesichert. Es folgte eine ganz kurze Abfahrt in gutem Pulverschnee. Und schon wurden wieder die Felle montiert.

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Bei einem kleinen Stausee wartete wiederum Ruth und unterstützte mich auf dem Weg zur letzten Portage. Wieder montierte ich die Skier auf dem Rucksack und stapfte den Spuren nach über den Grat des Jatzhorns. Ich fühlte mich gut und wusste, dass ich nur noch zwei Abfahrten und einen Aufstieg vor mir hatte. Also zog ich das Tempo ein bisschen an. Am Ende der Portage schnallte ich die Skier wieder an, öffnete die Bindung, schloss die Schuhe und zog die Felle ab. Los ging es auf eine längere Abfahrt!

Im Kamikaze-Stil brachte ich schnell die Höhenmeter hinter mich, die ich gerade erst aufgestiegen war und überholte dabei noch zwei, drei Konkurrenten. Aber jetzt brannten die Beine. “Mit meinem Megawatt 185 cm wäre diese Abfahrt wohl etwas weniger anstrengend gewesen…”.

Zum letzten Mal montierte ich die Felle und begab mich auf den letzten Aufstieg. Ich musste beissen, um meinen Rhythmus beibehalten zu können.

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Auf dem Jakobshorn riss ich schnell die Felle von den Skier und stürzte mich in die letzte Abfahrt. Sofort brannten die Oberschenkel wieder – und zwar so richtig!!! Erleichtert erblickte ich das Ziel und skatete mit einer Rennzeit von 2 Stunden und 40 Minuten unter dem Zielbogen durch. Nach dem Rennen gönnten wir uns eine Stärkung im Restaurant Ischalp und genossen die Sonne auf der Terrasse.

Davos Race – ein super tolles Rennen mit alpinem Charakter. Ich konnte viele wertvolle Erfahrungen sammeln und freue mich nun auf mein nächstes Rennen in Saas Fee.

Michael Bachofner

Nightattack Flumserberg

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Am 15. Dezember 2012 fand bereits zum 8. Mal das Skitourenrennen Nightattack statt. Dieses Jahr zum ersten Mal mit mir.

Ich stand zum ersten Mal am Start eines Skitourenrennens und fing schon im Auto an „umenervösele”. Die Startnummern konnten im Startgelände abgeholt werden, wo auch jeder Athlet einen Zeitmess-Chip um den Hals gehängt bekam.

Nach ein Paar beruhigenden Worten von Ruth schlüpfte ich dann in meinen Rennanzug, zog die Felle auf die Skier auf und machte mich auf einen kleine Aufwärm- und Erkundungsrunde.

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Das Rennen startete in Tannenheim und führte uns auf den Prodkam. Der erste Teil der Strecke verlief entlang der Schlittelbahn, später folgten wir der Skipiste bis zum Ziel. 4,4 km und 730 Hm.

Bei der Nightattack handelte es sich um ein Vertical Race. Es zählte also nur der Aufstieg (keine Abfahrt und kein Fellwechsel).

Der Start war extrem hektisch – kein Wunder bei 406 Teilnehmern.

Ich reihte mich nicht allzu weit vorne ein, jedoch wollte ich auch nicht nach dem Startschuss in der Menge hängen bleiben. So kam es, dass der Puls gleich nach dem Start auf ein Maximum schoss – es wurde gerannt.

Nach etwa 20 Minuten fand ich dann einen guten Rhythmus und erreichte den Verpflegungsposten auf der Prodalp.

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Der 2. Teil der Strecke hatte noch zwei oder drei kurze steile Passagen, welche den Puls noch einmal hoch schnellen liessen.

Ich kam mit einer Zeit von 45 Minuten ins Ziel.

Oben konnten wir unsere Rucksäcke, welche mit der Bahn hochtransportiert wurden, in Empfang nehmen und uns für die Abfahrt bereit machen.

Es folgte die Siegerehrung im Restaurant bei der Talstation in Tannenheim. Die Tagesbestzeit bei den Männern wurde in meiner Kategorie gelaufen: 35 Minuten.

Vom „Bächli Racing Team sponsored by Dynafit” waren auch Fäbu und Martejn von der Filiale Bern und Marcel von der Filiale Zürich am Start.

Voraussichtlich werde ich das nächste Rennen am 13. Januar in Davos bestreiten.

 

Michael Bachofner